gescheiterte bildungsversuche
2004 performance začek-koeppl Schulhaus Im Birch, Live-Art Performancefestival Zürich


Gegebenheiten — Zum ersten Mal wird in der Stadt Zürich ein Kunst-am-Bau-Projekt für ein zeitbegrenztes
Performancefestival ausgeschrieben. Das vom Architekten Peter Märkli entworfene Schulhaus Im
Birch ist für 700 Schülerinnen und Schüler konzipiert und das grösste der Stadt.
Räumliche Situation — Eine riesige leere Turnhalle mit Tribüne.
Material und Vorbereitung — Während mehrerer Wochen sammelt der Hausmeister aus allen Klassenzimmern
die Papierabfälle in zwei metallene, fahrbare Abfallcontainer. Ein unbeaufsichtigtes Mikrofon alternierend
in verschiedenen Gängen des Schulhauses aufgestellt. Neugierig nähern sich Schülerinnen und
Schüler. Die aufgenommenen Gesprächsfetzen und Laute zu einem 15-minütigen Tonstück zusammen
geschnitten. Eine Holzkiste mit Abspielgerät und sechs Kopfhörern.
Ablauf — Während acht Stunden legen X und Y die Papierabfälle aus den Metallcontainern sorgfältig in
der Turnhalle aus, bis fast die ganze Bodenfläche bedeckt ist. Auf der Tribüne können die Zuschauerinnen
und Zuschauer die Tonspur hören und von dort die Auslegearbeiten beobachten. Dann öffnen X und Y
eine Seitentüre der Turnhalle. Das Publikum muss die Schuhe ausziehen. Es betritt die mit Papierabfällen
ausgelegte Fläche und hinterlässt Spuren in der fragilen Anordnung.
Zwischenzeitliche Folgen — In den ausgebreiteten Papierabfällen entdeckt eine Lehrerin der Schule Im
Birch erfreut Hinweise auf eine ihrer vergangenen Schulstunden. Dieser Fund animiert andere anwesende
Lehrerinnen und Lehrer, sich ihrerseits auf die Suche nach Spuren eigener Unterrichtsstunden zu
machen.